vielen Dank für das Kompliment respektive die Komplimente. Bezüglich Ihrer Frage nach den Rezepten meiner Stücke:
Mein Rezept ist Wachheit, Wut, Sensibilität, Liebe, Melancholie, Zorn und nicht zuletzt Liebe zu guter Literatur in dem Glauben und der Erwartung daran, dass Kunst und Kultur die Aufgabe haben offenzulegen, Veränderungsprozesse anzustoßen und/oder zu begleiten, wie Paul Klee sagt „Unsichtbares zu zeigen" - und natürlich eigene Energie , künstlerische Unruhe eines meist wachen Geistes und eine Art künstlerisch anarchistische Energie.
Wer als Künstler und Kulturschaffender mit dem Leben bzw. dem gesellschaftlichen Leben, d.h. z.B. der Rollen- und Arbeitsverteilung usw. zufrieden ist, braucht keine Kunst mehr ... allenfalls Handwerk, ohne das freilich auch die Kunst keine ist. (Insofern bemühe ich mich natürlich auch auf diesem fundamentalen Gebiet um ein respektables Niveau.)
Vor allem halte ich mich aber an Bert Brecht mit seiner Forderung "Theater braucht keinen anderen Ausweis als den Spaß, doch diesen freilich unbedingt". Der Verfremdungseffekt ergibt sich aus meinem Metier von allein.